Auf der indonesischen Insel Java mit dem Zug zu fahren ist sehr angenehm. Erst vor kurzem wurde sehr viel Geld investiert. Dad merkt man vor allem daran, dass die Bahnhöfe sauber und übersichtlich sind, das Ticket system einwandfrei funktioniert und die Sitzplätze sehr komfortabel sind. So können wir auf unserem Weg nach Purwokerto problemlos ein wenig Schlaf nachholen.

Imastini, die Mutter von Cadika, den wir gerade in Jakarta getroffen haben, holt uns netterweise vom Bahnhof ab und hat sogar noch einen kleinen Mittagssnack für uns dabei. Viel netter als diese Familie kann man wahrscheinlich nicht sein! Am Nachmittag stoßen noch ihr Sohn Duta mit seiner Frau und seinen kleinen Sohn dazu. Sie zeigen uns die Touristenattraktion Purwokertos: heiße Quellen. Danach essen wir noch gemeinsam traditionelles indonesisches Essen.

Da Purwokerto sonst nicht so viel zu bieten hat, schlafen wir am nächsten Tag (endlich!) erst einmal aus und machen uns dann mit dem Zug  auf die Weiterreise. Nach dem vollen Programm der letzten Tage steht für die nächste Zeit erst einmal Entspannung auf dem Plan! 

Okay ciao! Marli und Nils

Nach einer turbulenten Nacht mit kaum Schlaf wegen einer Flugverspätung und verpasstem Anschlussflug, kommen wir einen Tag später in der indonesischen Hauptstadt an als geplant. Leider lässt uns das sehr wenig Zeit zum Erkunden der Stadt. Nachdem wir uns um unsere angesammelt Wäsche aus Borneo gekümmert haben und einem kurzen Spaziergang zum holländischen Viertel unternommen haben, rufen schon wieder die sozialen Verpflichtungen ;)

Wir treffen uns mit Cadika und seinem kleinen Bruder Fauzan, mit denen Nils seine Kindheit in Thailand verbracht hat. Nach einem gemeinsamen Abendessen zeigen sie uns noch ein paar schöne Seiten von Jakarta und ermutigen uns, indonesisches Street Food zu probieren, das uns allen hervorragend schmeckt. Mit der neuen Metro fahren wir noch ins Wirtschaftszentrum der Stadt und machen ein paar Fotos vor den vielen beleuchteten Hochhäusern. Dann ist der schöne Abend leider auch schon vorbei.

Aber noch länger können wir nicht mehr in Jakarta bleiben, denn mit dem Rest der Familie sind wir bereits für den nächsten Tag in einer anderen Stadt verabredet.

Okay ciao! Marli und Nils

Bei unserem letzten Halt auf Borneo kommen wir in einer echten Forschungsstation unter. Wie spannend... Im Danum Valley Field Center lernen wir Wissenschaftler kennen, dessen Forschung sich mit dem hier wachsenden ältesten Regenwald der Welt (ca 140 Mio Jahre) befasst.
Wir forschen natürlich nicht, sondern machen vom Basislager aus gemeinsam mit unserem Guide Azel vier Tage lang Wanderungen durch die Wildnis. Auf Grund der Größe des Gebiets sieht man hier nicht so viele Tiere wie zuvor am Kinabatangan, in ein paar Tagen kommen aber trotzdem ein paar tolle Sichtungen, unter anderem Gibbons und ein nachtaktives Slow Loris, zusammen. Besonders gut gefallen hat uns auf diesem Teil der Reise, uns auch die kleinsten Insekten mal etwas genauer anzusehen und die eindrucksvolle Regenwald-Natur auf uns wirken zu lassen. Was die Natur sich allerdings hätte sparen können, sind Regen und Blutegel, aber den Regenwald gibt's nur im Gesamtpaket ;)

Unser Aufenthalt auf Borneo hat uns sehr gut gefallen. Wir haben zahlreiche Tiere und Pflanzen live erleben dürfen und extrem viel darüber gelernt, wie ernst es um den dortigen Regenwald steht. Ein tolles Abenteuer, das wir umso mehr geniessen, weil unsere Reise sich auch langsam schon dem Ende zuneigt...

Okay ciao! Marli und Nils

Baum - Lignum
Baum - Lignum
Baum - Lignum
Mensch - Homo sapiens
Bornean Gibbon - Hylobates muelleri
Bornean Gibbon - Hylobates muelleri
Rotrückenfischer - Ceyx rufidorsa
Rotrückenfischer - Ceyx rufidorsa
Unser liebster Feind der Tigeregel - Haemadipsa picta
Stachelspinne - Gasteracantha
Nymphalidenschmetterling - Idea stolli
Nymphalidenschmetterling - Idea stolli
Pillen-Tausendfüßler - Oniscomorpha
Pillen-Tausendfüßler - Oniscomorpha
Larven Turm einer Zikade
Traktor Tausendfüßler - Polydesmus
Plumploris - Nycticebus
Fleckenmusang - Paradoxurus hermaphroditus
Schama mit weißer Krone - Copsychus stricklandii
Bogenfingergecko - Cyrtodactylus
Drei-Horn-Nashornkäfer - Chalcosoma moellenkampi
Sambar - Rusa unicolor
Weißkehl-Spinnenjäger - Arachnothera longirostra
Kastanienbrauner Yuhina - taphida everetti
Weißbrustschwätzer - Trichastoma rostratum macropterum
Schwefel-Bülbül -
Mond - Luna
Traktor Tausendfüßler - Polydesmus
Traktor Tausendfüßler - Polydesmus
Riesenwaldameise - Camponotus gigas
Spinne am Boden
Höhlen Hundertfüßer - Thereuopoda longicornis
Blauköpfiger Pitta - Hydrornis baudii
Blauköpfiger Pitta - Hydrornis baudii
Großkantschil - Tragulus napu
Sunda-Fischuhu - Ketupa ketupu
Baumfrosch - Polypedates macrotis

Am Kinabatangan River widmen wir uns drei volle Tage lang der Tierbeobachtung. Gemeinsam mit unserem Guide Mr. Aji, einem passionierten Naturfotografen, steuern wir in einem kleinen Boot verschiedene Ecken des Kinabatangan an und sehen uns den Urwald am Flussufer ganz genau an. Als wir die für Borneo endemischen Poboscis-Affen erspähen, können wir uns ein Lachen nicht verkneifen. Das Männchen mit seiner riesen-Nase, seinem dicken Bauch und der Dauererektion sieht einfach zu komisch aus. In den nächsten Tagen entdecken wir ausserdem noch verschiedene andere Lebewesen, allen voran Vögel. Besonders eindrucksvoll sind die majestätischen Adler und vielfältige bunte Hornbills, die ein bisschen aussehen wie Tukane mit einem Horn auf dem Schnabel. Von Weitem sehen wir einmal sogar einen wilden Orang Utan und bei einer Nachtfahrt begegnet uns ein riesiges Krokodil. Eine ganz schön gute Ausbeute :)

Mr Aji erzählt uns viel zum Thema Natur- und Artenschutz in Borneos Staat Sabah. Bereits 70 Prozent des Regenwaldes ist zerstört, um das Holz der Bäume zu nutzen und/oder das Land zu Plantagen (vor allem Palmöl) umzufunktionieren. Zum Glück sind die verbleibenden Regenwaldgebiete geschützt, was leider nicht überall auf Borneo der Fall ist (z.B. wird im indonesischen Teil der Insel fleißig weiter abgeholzt). Aber auch in Sabah reichen diese wenigen, unzusammenhängenden Waldfetzen nicht aus, um das Aussterben zahlreicher Arten zu verhindern. Unser Guide prophezeit, dass hier in zehn Jahren kein Orang Utan mehr Leben wird. Mit Schuld trägt zudem die zunehmende Umweltverschmutzung, die sich durch Pestizide im Flusswasser äußert. Traurig ist auch zu hören, dass den meisten Einwohnern die ertragreiche Produktion auf den Plantagen leider überhaupt nichts bringt. Die Arbeiter werden aus anderen Ländern hergekarrt und die Firmen kommen hauptsächlich aus China und kümmern sich kaum um das Wohl der Lokalbevölkerung. Diese Fakten geben unserer Tour einen bitteren Beigeschmack, weil wir wissen, dass diese in zehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr ohne weiteres möglich wäre. Umso dankbarer sind wir, so viele tolle Tiere gesehen zu haben.

Da es sehr viel regnet und wir ganz schön durchgeweicht sind, sind wir relativ froh, noch eine Nacht in einem trockenen Stadt-Hotelzimmer im Nähe gelegenen Lahad Datu zu verbringen, bevor es uns erneut in den Regenwald zieht. Zum Glück werden wir dort wieder selbst etwas aktiver, denn vom ganzen Sitzen im Boot tut schon ganz schön der Hintern weh!

Okay ciao! Marli und Nils

Weit und Breit nur Palmölplantagen
Willkommenskomitee
Verladung von Palmölfrüchten
Irgendwie muss ja auch Platz für die Palmölplantagen gemacht werden.
Und LKWs voll Palmölfrüchten
Orienthornvogel - Anthracoceros albirostris
Orienthornvogel - Anthracoceros albirostris
Malaien-Hornvogel - Anthracoceros malayanus
Malaien-Hornvogel - Anthracoceros malayanus
Orienthornvogel - Anthracoceros albirostris
Orienthornvogel - Anthracoceros albirostris
Runzelhornvogel - Aceros corrugatus
Rhinozerosvogel - Buceros rhinoceros
Nasenaffen leben in Gruppen von 5 bis 30 Tieren, die entweder Haremsgruppen (ein Männchen und viele Weibchen) oder reine Männchengruppen sein können
Nasenaffe - Nasalis larvatus
Nasenaffe - Nasalis larvatus
Nasenaffe - Nasalis larvatus
Nasenaffe - Nasalis larvatus
Der genaue Nutzen der großen Nasen bei den Männchen ist unsicher, möglicherweise dienen sie der sexuellen Attraktivität: je größer die Nase, desto besser die Chancen bei den Weibchen. Zudem vermutet man, dass mithilfe der Nase der Schall verstärkt und so lautere Geräusche erzielt werden können.
Borneo-Orang-Utan - Pongo pygmaeus
Borneo-Orang-Utan - Pongo pygmaeus
Borneo-Orang-Utan - Pongo pygmaeus
Harnischwels - Pterygoplichthys
Fleckenmusang - Paradoxurus hermaphroditus
Malaienblauschnäpper - Cyornis turcosus
Malaienblauschnäpper - Cyornis turcosus
Bindenwaran - Varanus salvator
Bindenwaran - Varanus salvator
Bindenwaran - Varanus salvator
Die Silbernen Haubenlanguren werden mit orangefarbenem Fell und mit weißer, haarloser Haut im Gesicht, an den Händen und Füßen geboren. Die Haut ändert sich schnell in die dunkle Farbe eines Erwachsenen, aber das Fell erreicht das Erwachsenenmuster erst drei bis fünf Monate nach der Geburt.
Silberner Haubenlangur - Trachypithecus cristatus
Braunes Zwerghörnchen - Nannosciurus melanotis
Maronenlangur - Presbytis rubicunda
Maronenlangur - Presbytis rubicunda
Maronenlangur - Presbytis rubicunda
Weißbauchseeadler - Haliaeetus leucogaster
Weißbauchseeadler - Haliaeetus leucogaster
Weißbauchseeadler - Haliaeetus leucogaster
Mangrovereiher - Butorides striata
Südseeschwalbe - Hirundo tahitica
Malaienspint - Merops viridis
Silberreiher - Ardea alba modesta
Silberreiher - Ardea alba modesta
Südseeschwalbe - Hirundo tahitica
Schlangenweihe - Spilornis cheela
Schlangenweihe - Spilornis cheela
Storchschnabelliest- Pelargopsis capensis
Javaneraffe - Macaca fascicularis
Javaneraffe -- Macaca fascicularis
Bevor der Kinabatangan abgeholzt wurde, boten hohe alte Bäume den Affen „natürliche Brücken“, über die sie die kleinen Flüsse und Nebenflüsse überqueren konnten. Dann kamen großflächige Ölpalmenplantagen, von denen einige verantwortungslos ihre Ernte bis zum Flussufer anpflanzten und so den Lebensraum für Affen und andere wild lebende Tiere aufteilten. Deshalb wurden auf den höchsten Bäumen zwischen den kleinen Flüssen künstliche Brücken aus Seilen gebaut.
Javaneraffe -- Macaca fascicularis
Javaneraffe -- Macaca fascicularis
Sunda-Fischuhu - Ketupa ketupu
Menintingeisvogel - Alcedo meninting
Menintingeisvogel - Alcedo meninting
Eine kleine Ansammlung von Weißnestsalangane - Aerodramus fuciphagus
Bekannt ist die Weißnestsalangane vor allem für ihre weißlichen Nester, die fast ausschließlich aus dem Speichel der Vögel bestehen. Diese Nester sind die wichtigste Zutat für die Schwalbennestersuppe
Storchschnabelliest- Pelargopsis capensis
Ein ca. 4 Meter langes Leistenkrokodil - Crocodylus porosus

Unser erster Halt auf Borneo interessiert uns besonders deshalb sehr, weil es hier zwei Auffangstationen für vom Aussterben bedrohte Tierarten gibt. Leider werden diese von Jahr zu Jahr wichtiger und notwendiger zum Arterhalt. Durch die immer fortschreitende Abholzung des Lebensraums Regenwald zu Gunsten von Palmölplantagen etc. und durch illegale Jagd, zum Teil, um die Tiere als Haustiere zu halten, zum Teil zur Verarbeitung zu Fleisch oder für die chinesische Medizin, verlieren immer mehr Tiere ihren Lebensraum oder ihre Familien.

Wenige Stunden pro Tag werden die Tore der Orang-Utan-Station und des benachbarten Sonnenbären-Projekts für Touristen geöffnet: teils, um Aufklärung zu betreiben und mehr Leute davon zu überzeugen, dass der Regenwald geschützt werden sollte, teils, um finanziell durch die Eintrittsgelder unterstützt zu werden.

Für uns jedenfalls ist der Besuch der beiden Einrichtungen ein atemberaubendes Erlebnis. Wir sehen süße Sonnebärchen, die, vor ein paar Jahren noch in kleinen Käfigen gehalten, durch die Wildnis streifen und können einer bereits ausgewilderten Orang-Utan-Familie beim Mittagessen zusehen. Natürlich entdecken wir noch alle möglichen anderen intetessanten Tiere und Pflanzen - immerhin sind wir im Regenwald Borneos, auf Grund seines Alters dem artenreichsten Ort der Welt. Immer noch werden hier neue Tier-und Pflanzenarten entdeckt.

Die Effekte, die die Rodung des Regenwaldes auf die hier lebenden Tiere hat, sind enorm. Und es wird immer schlimmer! Ein Jahrtausende alter Regenwald wächst auch nicht so einfach mal wieder nach und die meisten Arten sind so spezialisiert, dass sie nirgendwo anders leben können. Wenn also der Regenwald stirbt, sterben auch Tausende Tier- und Pflanzenarten für immer aus. Wir haben uns aus gegebenem Anlass vorgenommen, noch einmal mehr auf die Inhaltsstoffe unserer Einkäufe zu gucken. Viel zu oft wird das kostengünstige Palmöl dort hinzugefügt, wo man es gar nicht vermutet. So können wir wenigstens durch den Verzicht auf diese Produkte einen kleinen Teil zum Schutz des Regenwaldes beitragen. Wir können euch nur ermutigen, es uns gleichzutun! 

Okay ciao! Marli und Nils

Malaysias Hauptstadt ist zu unserer Überraschung nicht so laut und voll wie erwartet. Abgesehen davon, dass die Hitze uns ganz schön zu schaffen macht, kann man hier entspannt durch die Innenstadt streifen, die fast überall mit Fußwegen und funktionierenden Ampeln ausgestattet ist.

Wir besichtigen die berühmten Petrona-Towers, sehen uns die Stadt vom 420 Meter hohen Fernsehturm aus an (mit den dort angebrachten Ferngläsern kann man auf die benachbarten Baustellen und bis zu den Pools der Wohnanlagen spannen - creepy!) und schlendern durch den botanischen Garten. Besonders eindrucksvoll ist Kuala Lumpur nicht, aber die entspannte Atmosphäre gefällt uns hier gut.

Abends kaufen wir gemeinsam ein und kochen lecker in unserem Apartment, das in einer Hochhaus-Wohnanlage mit Pool, Fitnessraum und Minimarkt liegt. Die Erfahrung, so zu leben wie die Business-Leute der malaysischen Hauptstadt, hat uns allen Spass gemacht. In Hannover gefällt es uns trotzdem besser ;)

Jetzt haben wir aber erst mal genug von Großstädten und freuen uns auf Natur pur auf Borneo!

Okay ciao! Marli und Nils

Ein paar Stunden warten wir am Flughafen Singapur auf unseren Freund Michi. Das macht uns nicht viel aus, denn so ungemütlich ist es hier gar nicht. Wir können mal wieder bei Subway essen, es gibt kostenlose Fußmassage-Automaten, genug Kaffee und einen Duty-free-Shop, bei dem man alle möglichen teuren Produkte ausprobieren kann.

Die Wiedersehens-Freude ist natürlich riesig und trotz weniger Stunden Schlaf erkunden wir den restlichen Tag noch Singapurs Attraktionen. Da wir bei unserem letzten Besuch hier nur eine kurze Tour durch die Stadt gemacht haben, freuen wir uns, uns die Jewel-Mall mit dem gigantischen Indoor-Wasserfall und die Marina Bay mit den riesigen Skytrees und dem weltberühmten Marina Bay Sands Hotel nochmal etwas genauer ansehen zu können.

Eine Nacht verbringen wir in einem futuristischen Kapsel-Hotel (ist gemütlicher als es aussieht, eigentlich sind das verkleidete und belüftete Etagenbetten) und schon ist unser kurzer Singapur-Besuch schon wieder vorbei.

Als nächstes geht es für uns nämlich weiter nach Malaysia. Nach ein paar Tagen Stadtleben in Kuala Lumpur werden wir uns anschließend dem Urwald (bzw. dem, was davon noch übrig ist) Borneos widmen. Wir freuen uns schon auf fünf Wochen voller gemeinsamer Abenteuer!

Okay ciao!
Marli und Nils

Nachdem wir Alina und Cara schweren Herzens wieder nach Hause fliegen lassen mussten, verbringen wir noch ein paar Tage im etwas weniger touristischen Norden Balis. Vom Strand Ameds aus kann man den 3000 Meter hohen Vulkan Agung in voller Pracht bewundern, was sehr eindrucksvoll ist. Nils geht ein bisschen tauchen, Marli recherchiert fleißig für ihr ab Februar anstehendes Referendariat und bringt die Blog-Einträge mal wieder auf den aktuellen Stand.

Nach drei Wochen voller Strand und Meer ist wieder Zeit für neue Eindrücke. Wir sind happy, bald ein neues Land zu erkunden - und das auch noch zusammen mit unserem Kumpel Michi, wie schön! Seid gespannt!

Okay ciao! Marli und Nils

Die letzten gemeinsamen Tage ( :-((( ) lassen wir in Canggu auf Bali ausklingen. Hier findet man alles, was das Touristenherz begehrt. Wir gehen lecker essen, vor allem zur Freude von Nils, der zusätzlich zu seiner Portion immer noch genüsslich die Reste aller anderen verspeist. Alina und Marli gönnen sich einen Spa-Tag (Marlis Geburtstagsgeschenk) und einen luxuriösen Friseurbesuch. Cara gönnt sich für die letzte gemeinsame Party eine hübsche neue Hose, die chic aussieht, in der sie aber trotzdem komfortabel tanzen kann (sehr wichtig!) und bummelt auch für Mitbringsel fleißig durch die Geschäfte.

Zum Ende hin werden wir ein bisschen sentimental. Gerne wären wir noch länger gemeinsam durch Indonesien getourt. Aber die beiden müssen wieder zurück nach Hause, die Verpflichtungen rufen! Aber vielleicht sieht man sich ja früher wieder als gedacht?! Verrückt, dass die knapp drei Wochen schon vorbei sind. Natürlich sind wir traurig, jetzt wieder alleine unterwegs zu sein. Aber so lange wird dies nicht anhalten. Denn in ein paar Tagen treffen wir schon wieder den nächsten Besuch in Singapur!

Okay ciao! Marli und Nils

Vom Lombok fahren wir mit dem Schnellboot nach Nusa Penida, eine mittelgroße Insel, die nur 20 Kilometer Luftlinie von Balis Ostküste entfernt ist. So langsam sind wir alle tiefenentspannt. Hier verbringen wir viel Zeit am Pool unseres traumhaften Hotels Tentacle, das, wie das Hotel auf Lombok auch, ein Outdoor-Badezimmer besitzt <3, und haben gar nicht mehr so viel Lust darauf, viel rumzufahren und die Gegend zu erkunden.

Die Haupt-Touristenattraktionen auf Nusa Penida lassen wir also links liegen und widmen uns unseren Büchern oder dem ein oder anderen Bier. Zwei Ausflüge, einmal zum Strand und einmal mit dem Boot zum Schnorcheln, dürfen trotzdem nicht fehlen. Unsere Pläne, noch auf eine weitere Insel zu fahren, werfen wir auch über Bord. Wieso wo anders hin, wenn es hier so schön ist?

Am Ende müssen wir dann doch weiter. Immerhin möchten wir die letzten gemeinsamen Tage noch in einer etwas touristischeren Gegend auf Bali genießen, in der es zahlreiche renommierte Spas, hippe Restaurants, Cafés und Läden gibt, in denen die Mädels noch ein paar Andenken besorgen können.

Okay ciao! Marli und Nils

Nach einem kurzen Abtasten mit Bali geht es direkt weiter auf die größte der umliegenden Inseln, Lombok. Hier haben wir kleine Hütten mit Outdoor-Badezimmer (!!!) gemietet, die uns allen sehr gut gefallen. Wir erkunden die umliegenden Strände, liegen in der Sonne und genießen das Leben. Die umliegenden Secret-Gilis (Gili heißt so viel wie kleine Insel) schauen wir uns bei einem Tages-Trip an, bei dem Alina ihre Begeisterung fürs Schnorcheln entdeckt und Cara und Nils sogar eine grüne Schildkröte treffen. Cara ist aber leider ein bisschen zu aufgeregt und guckt deshalb nicht so richtig hin ;)

Am letzten Abend ist nochmal richtig Party angesagt, was die Schifffahrt weiter nach Nusa Penida nicht ganz so angenehm macht. Aber wer feiern kann, kann auch weiterreisen!

Okay ciao! Marli und Nils

Wir haben wieder Besuch! Für knapp drei Wochen begleiten uns unsere Freundinnen Alina und Cara auf unserer Reise. Gemeinsam werden wir uns Bali und Umgebung ansehen. Marli hört gar nicht mehr auf zu reden, so glücklich ist sie, mal wieder ausgiebig mit ihren Mädels über alles mögliche quatschen zu können, ohne dafür extra einen Termin zum Telefonieren ausmachen zu müssen.

Abgesehen vom vielen Geschichten-Erzählen, Karten-Spielen und Chillen am Pool sehen wir uns auch Ubud und Umgebung an. Wir besichtigen zwei idyllische Wasserfälle, spazieren durch die Reisterrassen und besuchen den berühmten Tirta-Empul-Tempel, durch den heiliges Wasser fließt, das HIndus zur rituellen Reinigung nutzen. Natürlich könnten wir hier noch viiiiel länger bleiben. Es gibt noch so viel zu sehen, so viele leckere Restaurants auszuprobieren und die Spas hier sehen sehr entspannend aus. Aber natürlich wollen die Mädels noch mehr von Indonesien sehen - vor allem erst einmal die Strände!

Okay ciao! Marli und Nils

Immerhin Port Barton werden wir nicht enttäuscht. Der kleine, beschauliche Strandort, der gleichzeitig unsere letzte Station auf den Philippinen darstellt, versöhnt uns wieder ein bisschen mit unseren Reise-Entscheidungen, die wir für dieses Land getroffen haben.

Wir genießen die Ruhe, das leckere Essen und die abendliche Live-Musik am Strand. Wenn es dunkel wird, brennt hier so wenig Licht, dass der Sternenhimmel noch beeindruckender ist als auf den Malediven! Beim Erkunden der Gegend sind wir nur zu fünft in einem Boot unterwegs und haben die meisten Schnorchel-Sport fast für uns allein. Auf der Tour sehen wir außerdem noch einen Wasserfall und die Starfish Sandbank, an der sich Hunderte riesige Seesterne angesiedelt haben. Cool!

Unser Fazit für die Philippinen: das Land ist landschaftlich wunderschön und es gibt wahrscheinlich wenige Orte auf der Welt, an denen man so klares Wasser und so eine Vielfalt an Traumstränden und Korallenriffs finden kann. Im Verhältnis zu anderen Ländern, die wir bisher bereist haben, sind die Philippinen ziemlich teuer. Im Nachhinein hätten wir lieber an anderen Ecken Geld gespart, um ein bisschen abseits der Haupt-Touristenorte unterwegs zu sein. Denn dort kann man ein Stück Paradies fast ganz für sich allein haben!

Okay ciao! Marli und Nils

Für unsere vier Tage in El Nido nehmen wir uns vor, uns ein bisschen abseits der touristischen Pfade zu bewegen. Deshalb entscheiden wir uns dafür, nicht die typischen Touren, sondern eher weniger frequentierte Strecken mit dem Boot zu fahren. Vielleicht haben wir die Highlights verpasst, aber das ist uns nicht so wichtig. Auch so besuchen wir wunderschöne kleine Inseln mit kristallklarem Wasser und schnorcheln mit Nemos und Hunderten bunten Fischen :)

Die in der Nähe gelegenen Strände Nacpan und Las Cabanas sind ein Traum! Wir verbringen hier schöne Stunden und bereuen es, überhaupt einen Fuß in El Nido Town gesetzt zu haben. Auch dort findet man alles, was man braucht, allerdings in viel entspannterer Atmosphäre und mit schöneren Ausblicken...

Bis jetzt sind wir von unserem Ausflug auf die Insel Palawan etwas enttäuscht, aber eine Station liegt ja noch vor uns. Und die wurde uns von vielen Mitreisenden auf den Bootstouren als am schönsten und entspanntesten beschrieben.. wir sind gespannt ;)

Okay ciao! Marli und Nils

Die nächste Station unserer Philippinen-Reise befindet sich genau auf der anderen Seite des Landes, im Westen. Nördlich der Insel Palawan liegt Coron, ein Paradies vor allem zum Wrack-Tauchen. Hier liegen mehrere riesige japanische Schiff-Wracks aus dem zweiten Weltkrieg. Leider gibt es in Coron direkt keinen richtigen Strand, sondern es ist eine Bootstour notwendig, um die schönen Orte zu erreichen. Die Stadt besteht hauptsächlich aus einer Hauptstraße mit vielen Restaurants für Touristen, die nach einer langen Tagestour hungrig zurückkehren und Lust auf leckeres Essen haben.

Positiv ist, dass die Sonnenuntergänge sind hier besonders schön sind. Am letzten Tag besteigen wir die Treppen des Mount Tapyas und werden mit einem atemberaubenden Ausblick, zuerst auf den Sonnenuntergang und später auf den Sternenhimmel, belohnt.

Nils nutzt die Tage in Coron für ein paar Tauchgänge, Marli genießt besonders das Schnorcheln und das Schwimmen im Barracuda Lake. Leider ist der Geheimtipp Coron anscheinend schon lange keiner mehr, so dass die mit dem Boot angefahrenen Orte häufig überfüllt sind, es lange Schlangen an schönen Foto-Spots gibt und der Blick auf die Landschaft häufig von orangefarbenen Schwimmwesten getrübt ist. Das dämpft leider die Begeisterung ein bisschen, obwohl die Felsformationen und kleinen Inseln um Coron wunderschön sind. Ärgerlich - hätten wir uns doch mal für die sehr teuren, aber von vielen Seiten empfohlenen mehrtägigen Touren vom Öko-Tourismus-Anbieter Tao entschieden. Da haben wir wohl einmal zu viel Geld sparen wollen :(

Okay ciao! Marli und Nils

Nach turbulenten fünf Wochen in Japan freuen wir uns auf Sonne und Strand. Beides finden wir auf Siargao mehr als genug. Und dazu noch einen Wettkampf der World Surf League, den wir live mitverfolgen können. In den elf Tagen, die wir hier verbringen, wird uns nicht langweilig. Wo Surfer sind, sind auch Partys, gutes Essen und Yogaangebote. Wegen des internationalen Wettkampfs können wir zudem eine kostenlose, gesponserte Tour zu einer lokales Bio-Farm abstauben.

Die kleine Insel Siargao gefällt uns nicht nur wegen ihres Veranstaltungs- und Essensangebots so gut. Die Landschaft ist wunderschön und vielfältig und die Einwohner sind sehr herzlich. Sie gehen mit gutem Beispiel voran: Viele Nachhaltigkeitsprojekte in Bezug auf Recycling und die Gesundheit von Straßenhunden und -katzen wurden hier in den letzten Jahren ins Leben gerufen und tragen erfolgreich zu einer tollen Erfahrung auf der Insel bei.

Wir sind traurig, General Luna zu verlassen, aber in unseren knapp vier Wochen auf den Philippinen möchten wir natürlich auch noch ein paar andere Orte sehen ;) Davon werden wir euch gerne berichten.

Okay ciao! Marli und Nils

Unsere letzte Station in Japan ist ein Kunstfestival, das auf verschiedenen kleinen Inseln abgehalten wird. Drei Tage nehmen wir uns Zeit, um mit der Fähre von Station zu Station zu schippern und uns verschiedene Skulpturen, Museen und extra für die Triennale geschaffene Ausstellungen und Installationen anzusehen. Dabei sind wir nicht alleine, sondern kriegen Besuch von unserer Freundin Sofie, die wir schon vor knapp einem Monat in Osaka getroffen haben und deren Praktikum nun schon fast zu Ende ist. Schön, so viel gemeinsame Zeit zum Quatschen zu haben :)

Auf dem Weg zum Flughafen sind wir ganz froh, weiter auf die Philippinen zu fliegen und eine entspannte Zeit am Strand zu verbringen. Die fünf Wochen in Japan waren doch schon ganz schön anstrengend, denn wir wollten nichts verpassen. Ob wir jetzt Japan-Fans sind? Wir wissen es nicht und sind auch noch nach einiger Zeit hin- und hergerissen. Die hohen Preise, die Sprachbarriere und die Differenzen beim Fleisch- und Fischkonsum haben uns häufig verzweifeln lassen. Auch mit den Menschen sind wir, abgesehen von den Standard-Höflichkeiten, von denen man irgendwann gar nicht mehr weiß, ob sie überhaupt so gemeint oder nur Pflichtprogramm sind, nicht ganz so warm geworden wie in manch anderen Ländern. Trotzdem sind wir froh, uns für einen Abstecher nach Japan entschieden zu haben und hatten eine tolle Zeit an vielen unterschiedlichen Orten, die jeder für sich wunderschön waren.

Okay ciao! Marli und Nils

Hiroshima ist, so wird es wohl allen bekannt sein, eine geschichtsträchtige Stadt. Außerdem ist sie Partnerstadt von Hannover, was wahrscheinlich nicht allen bekannt ist und auch nicht wirklich wichtig ist. Jedenfalls ist uns von Anfang an klar, dass wir Hiroshima besuchen werden, wenn es uns einmal nach Japan verschlägt. Ein bisschen mulmig ist uns im Bus von Kyoto schon zu Mute, denn wir wissen, dass wir mit ziemlich vielen grausamen Bildern und Geschichten konfrontiert werden würden. Aber was geschehen ist, ist geschehen und es ist ja auch wichtig, so etwas nicht zu vergessen und sich der Wahrheit zu stellen. Und die ist nicht immer so komfortabel wie eine Kokosnuss am Strand zu schlürfen. Deshalb machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg zu den zwei wichtigsten Zeugnissen des Atombomben-Angriffs vom 6. August 1945, der bis 1946 zwischen 90000 und 166000 Menschen das Leben kostete. Das Peace Memorial Museum stellt die Geschehnisse, Zusammenhänge und Konsequenzen der Attacke sehr detailliert und sachlich dar. Gleichzeitig erzählen Überlebende auf Leinwänden von ihren Erlebnissen an jenem Tag, als auf einmal die ganze Stadt gebrannt hat. Für die meisten Besucher ist es am bewegendsten, sich die Einzelschicksale von bei der Attacke oder anschließend an Krebs gestorbenen Einwohnern durchzulesen und die zu den Menschen gehörigen Habseligkeiten ausgestellt zu sehen. Es finden sich Schuluniformen, Dreiräder und eine Treppenstufe mit menschlichem Schatten, der bei der Explosion in den Stein eingebrannt wurde. Wer bisher noch nicht begreifen konnte, wie katastrophal die Folgen von nuklearem Waffeneinsatz sind, hat dies spätestens jetzt vor Augen geführt bekommen. Anschließend machen wir uns bedrückt auf den Weg zum sogenannten Atomic-Bomb-Dome, einer Kirche, die nur wenige Meter vom Explosionszentrum der Bombe stand und dessen Grundmauern und Stahlgerüst der Kuppel teilweise noch erhalten sind. Dies hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die Druckwelle der Bombe, die knapp 200 Meter über der Erde explodierte, mehr oder weniger senkrecht auf das Gebäude gedrückt hat und deshalb die Grundmauern nicht einstürzen lassen konnte. Inzwischen steht der Dom als Mahnmal mitten zwischen modernen Büro- und Wohngebäuden – ein gruseliges Überbleibsel, das aber für die Einwohner Hiroshimas nun einmal genau so zum Stadtbild gehört wie in Hannover die Kröpcke-Uhr. Nach unserem Besuch in Hiroshima sehen wir uns nur noch bestärkter in unserer Meinung, dass Waffen keinen Frieden stiften können. Zu schlimm sind die Folgen für die Menschen, die unter den Attacken leiden und zu kopflos geben PolitikerInnen und Militär Befehle, ohne zu bedenken, dass die Bomben Menschen treffen, die so sind wie wir: bei der Arbeit, gerade einen Kollegen begrüßend, auf einer Treppe auf die Öffnung der Bank wartend, mit einem Dreirad im Garten spielend oder unterwegs mit der Schulklasse. Hoffentlich wird so etwas nie wieder auf der Welt passieren! Die neue Stadt Hiroshima jedenfalls steht für Frieden und geht mit gutem Beispiel voran.

Okay ciao! Marli und Nils

Nach unserer Zeit in Tokyo haben wir bewusst ein paar Tage noch nicht fest verplant, um spontan entscheiden zu können, worauf wir so Lust haben. Als uns dann auffällt, dass wir vor allem keine Lust darauf haben, viel zu entscheiden und zu recherchieren, wird es mit der weiteren Planung ein bisschen tricky ;) Schließlich geht es aus Gemütlichkeit und weil es uns dort bisher am besten gefallen hat, zurück nach Kyoto. Hier finden wir eine günstige Unterkunft mit eigener Küchenzeile und Badewanne und relaxen ein bisschen am Fluss und in den alten Vierteln der ehemaligen Hauptstadt. Einen Tagesausflug mit dem Zug machen wir nach Nara. Vor Kyoto stand hier im 8. Jahrhundert die kaiserliche Hauptstadt. Mittlerweile ist Nara zu einer modernen Stadt herangewachsen, unter Touristen aber vor allem für die riesige Buddhastatue im Todai-Tempel und die überall auf den zahlreichen Tempelanlagen herumlaufenden Sikahirsche bekannt, die man streicheln und mit Spezialfutter (leider halten sich nicht alle daran) füttern kann. Die Buddha-Statue kommt uns nach unserem Aufenthalt in Sri Lanka leider nicht mehr allzu beeindruckend vor, das Tempelgebäude und die andächtige Stimmung dort gefallen uns allerdings sehr. Mit den Hirschen nimmt Nils natürlich sofort Kontakt auf und hat viel Spaß dabei, vor allem die jungen Exemplare ausgiebig zu streicheln. Abgesehen davon, dass Marli umgerechnet knapp fünf Euro in einer Spielhalle verliert, weil sie unbedingt eine Pokémon-Figur angeln will (in dieser Hinsicht wird sie wohl nie erwachsen!), ist der Tag ein voller Erfolg. Unser schlechtes Gewissen beruhigt er zudem auch, immerhin haben wir trotz unseres erneuten Aufenthalts in Kyoto doch noch etwas Neues sehen können.

Okay ciao! Marli und Nils

Auf die Hauptstadt Japans haben wir uns besonders gefreut. Immerhin hört man ja von allen Seiten, was für verrücktes Zeug man hier erleben und kaufen kann, wie voll die Straßen und U-Bahn-Stationen zur Rush Hour sein können und wie riesig und vielseitig die größte Stadt der Welt im Allgemeinen daherkommt. Wir haben richtig Lust, auf Entdeckungstour zu gehen und nehmen uns dafür auch ordentlich Zeit. Meistens fahren wir einfach zu verschiedenen Vierteln, laufen herum und gucken uns die Leute, Gebäude, Läden, Museen und Cafés an. Ab und zu machen wir mal einen Abstecher zu einem schönen Tempel, aber generell haben wir davon eigentlich die letzten Wochen genug gesehen. Besonders beeindruckend ist die Aussicht auf die abends erleuchteten Wolkenkratzer von der Aussichtsplattform des Metropolitan Buildings, zu der man nach ein paar Minuten Schlangestehen kostenlos mit dem Fahrstuhl hochfahren kann. Auch Marlis Geburtstag verbringen wir hier. Nils überrascht sie zum Abendessen mit einem Restaurant, das Nudeln mit frischem Trüffel, Marlis Lieblingsessen, anbietet :) Einen weiteren besonders schönen Tag erleben wir gemeinsam mit Nils' Freund Agro, den er noch aus seiner Kindheit in Thailand kennt, und seiner Freundin, die beide bei einem Start-Up arbeiten, das bargeldloses Bezahlen in Japan voranbringen möchte. Wir fahren zu einer riesigen, interaktiven Lichtausstellung, dem Team Lab Borderless, und sind vollkommen geflasht (im wahrsten Sinne des Wortes, hihi :) ). Ganz bewusst werden am Eingang keine Karten verteilt, sondern die Besucher sollen sich selbst orientieren und neue Räume und Bereiche entdecken. Im Aktivbereich Hüpfen wir auf Trampolinen und verursachen eine Supernova, im Gang tötet Nils gerne Lichtschmetterlinge durch Berührung und sogar die knappe Stunde Wartezeit für den atemberaubenden Laternenraum lohnt sich. Insgesamt verbringen wir hier rund fünf Stunden und haben bestimmt noch nicht alles entdeckt, was es zu entdecken gegeben hätte. Eine coole Erfahrung! Und auf einmal sind die 11 Tage schon wieder vorbei und wir haben das Gefühl, nicht mal ansatzweise so viel erlebt zu haben, wie wir uns vorgenommen haben. Aber na ja, in so einer riesigen Stadt kann man wohl nie alles sehen. Generell hat uns Tokyo sehr gut gefallen, allerdings sind wir wohl mit etwas zu hohen Erwartungen an die ganze Sache herangegangen. Nicht in jedem für Mangas und Cosplay bekannten Viertel laufen alle Leute verkleidet herum und die wirklich verrückten Dinge spielen sich wohl eher in Insiderkreisen ab. Einige interessante Angebote sind zudem viel zu überteuert oder eigentlich nur auf Touristen ausgelegt. Eine willkommene Ausnahme stellt hier der Nakano Broadway dar, ein altes, leicht vergilbtes Einkaufszentrum, in dem man allerlei Sammlerbedarf und verrücktes Zeug kaufen kann. Hier haben wir viel Spaß beim Gucken. Viele Angebote wie zum Beispiel Tier-Cafés, haben wir ganz bewusst aus ethischen Gründen ausgelassen. Somit ist unser Tokyo-Erlebnis dann am Ende doch nicht so durchgeknallt geworden, wie erhofft, aber hat uns trotzdem viel Spaß gemacht. Langsam reicht es aber dann auch mit Reizüberflutung und vielen Menschen in einer Großstadt, auch wenn die gegenseitige Rücksichtnahme der Leute hier es auf jeden Fall einfacher macht, eine schöne Zeit zu verbringen. Aber die größte Stadt der Welt bleibt nun trotzdem einmal eine größte Stadt der Welt.

Okay ciao! Marli und Nils