Am Kinabatangan River widmen wir uns drei volle Tage lang der Tierbeobachtung. Gemeinsam mit unserem Guide Mr. Aji, einem passionierten Naturfotografen, steuern wir in einem kleinen Boot verschiedene Ecken des Kinabatangan an und sehen uns den Urwald am Flussufer ganz genau an. Als wir die für Borneo endemischen Poboscis-Affen erspähen, können wir uns ein Lachen nicht verkneifen. Das Männchen mit seiner riesen-Nase, seinem dicken Bauch und der Dauererektion sieht einfach zu komisch aus. In den nächsten Tagen entdecken wir ausserdem noch verschiedene andere Lebewesen, allen voran Vögel. Besonders eindrucksvoll sind die majestätischen Adler und vielfältige bunte Hornbills, die ein bisschen aussehen wie Tukane mit einem Horn auf dem Schnabel. Von Weitem sehen wir einmal sogar einen wilden Orang Utan und bei einer Nachtfahrt begegnet uns ein riesiges Krokodil. Eine ganz schön gute Ausbeute :)

Mr Aji erzählt uns viel zum Thema Natur- und Artenschutz in Borneos Staat Sabah. Bereits 70 Prozent des Regenwaldes ist zerstört, um das Holz der Bäume zu nutzen und/oder das Land zu Plantagen (vor allem Palmöl) umzufunktionieren. Zum Glück sind die verbleibenden Regenwaldgebiete geschützt, was leider nicht überall auf Borneo der Fall ist (z.B. wird im indonesischen Teil der Insel fleißig weiter abgeholzt). Aber auch in Sabah reichen diese wenigen, unzusammenhängenden Waldfetzen nicht aus, um das Aussterben zahlreicher Arten zu verhindern. Unser Guide prophezeit, dass hier in zehn Jahren kein Orang Utan mehr Leben wird. Mit Schuld trägt zudem die zunehmende Umweltverschmutzung, die sich durch Pestizide im Flusswasser äußert. Traurig ist auch zu hören, dass den meisten Einwohnern die ertragreiche Produktion auf den Plantagen leider überhaupt nichts bringt. Die Arbeiter werden aus anderen Ländern hergekarrt und die Firmen kommen hauptsächlich aus China und kümmern sich kaum um das Wohl der Lokalbevölkerung. Diese Fakten geben unserer Tour einen bitteren Beigeschmack, weil wir wissen, dass diese in zehn Jahren wahrscheinlich nicht mehr ohne weiteres möglich wäre. Umso dankbarer sind wir, so viele tolle Tiere gesehen zu haben.

Da es sehr viel regnet und wir ganz schön durchgeweicht sind, sind wir relativ froh, noch eine Nacht in einem trockenen Stadt-Hotelzimmer im Nähe gelegenen Lahad Datu zu verbringen, bevor es uns erneut in den Regenwald zieht. Zum Glück werden wir dort wieder selbst etwas aktiver, denn vom ganzen Sitzen im Boot tut schon ganz schön der Hintern weh!

Okay ciao! Marli und Nils

Weit und Breit nur Palmölplantagen
Willkommenskomitee
Verladung von Palmölfrüchten
Irgendwie muss ja auch Platz für die Palmölplantagen gemacht werden.
Und LKWs voll Palmölfrüchten
Orienthornvogel - Anthracoceros albirostris
Orienthornvogel - Anthracoceros albirostris
Malaien-Hornvogel - Anthracoceros malayanus
Malaien-Hornvogel - Anthracoceros malayanus
Orienthornvogel - Anthracoceros albirostris
Orienthornvogel - Anthracoceros albirostris
Runzelhornvogel - Aceros corrugatus
Rhinozerosvogel - Buceros rhinoceros
Nasenaffen leben in Gruppen von 5 bis 30 Tieren, die entweder Haremsgruppen (ein Männchen und viele Weibchen) oder reine Männchengruppen sein können
Nasenaffe - Nasalis larvatus
Nasenaffe - Nasalis larvatus
Nasenaffe - Nasalis larvatus
Nasenaffe - Nasalis larvatus
Der genaue Nutzen der großen Nasen bei den Männchen ist unsicher, möglicherweise dienen sie der sexuellen Attraktivität: je größer die Nase, desto besser die Chancen bei den Weibchen. Zudem vermutet man, dass mithilfe der Nase der Schall verstärkt und so lautere Geräusche erzielt werden können.
Borneo-Orang-Utan - Pongo pygmaeus
Borneo-Orang-Utan - Pongo pygmaeus
Borneo-Orang-Utan - Pongo pygmaeus
Harnischwels - Pterygoplichthys
Fleckenmusang - Paradoxurus hermaphroditus
Malaienblauschnäpper - Cyornis turcosus
Malaienblauschnäpper - Cyornis turcosus
Bindenwaran - Varanus salvator
Bindenwaran - Varanus salvator
Bindenwaran - Varanus salvator
Die Silbernen Haubenlanguren werden mit orangefarbenem Fell und mit weißer, haarloser Haut im Gesicht, an den Händen und Füßen geboren. Die Haut ändert sich schnell in die dunkle Farbe eines Erwachsenen, aber das Fell erreicht das Erwachsenenmuster erst drei bis fünf Monate nach der Geburt.
Silberner Haubenlangur - Trachypithecus cristatus
Braunes Zwerghörnchen - Nannosciurus melanotis
Maronenlangur - Presbytis rubicunda
Maronenlangur - Presbytis rubicunda
Maronenlangur - Presbytis rubicunda
Weißbauchseeadler - Haliaeetus leucogaster
Weißbauchseeadler - Haliaeetus leucogaster
Weißbauchseeadler - Haliaeetus leucogaster
Mangrovereiher - Butorides striata
Südseeschwalbe - Hirundo tahitica
Malaienspint - Merops viridis
Silberreiher - Ardea alba modesta
Silberreiher - Ardea alba modesta
Südseeschwalbe - Hirundo tahitica
Schlangenweihe - Spilornis cheela
Schlangenweihe - Spilornis cheela
Storchschnabelliest- Pelargopsis capensis
Javaneraffe - Macaca fascicularis
Javaneraffe -- Macaca fascicularis
Bevor der Kinabatangan abgeholzt wurde, boten hohe alte Bäume den Affen „natürliche Brücken“, über die sie die kleinen Flüsse und Nebenflüsse überqueren konnten. Dann kamen großflächige Ölpalmenplantagen, von denen einige verantwortungslos ihre Ernte bis zum Flussufer anpflanzten und so den Lebensraum für Affen und andere wild lebende Tiere aufteilten. Deshalb wurden auf den höchsten Bäumen zwischen den kleinen Flüssen künstliche Brücken aus Seilen gebaut.
Javaneraffe -- Macaca fascicularis
Javaneraffe -- Macaca fascicularis
Sunda-Fischuhu - Ketupa ketupu
Menintingeisvogel - Alcedo meninting
Menintingeisvogel - Alcedo meninting
Eine kleine Ansammlung von Weißnestsalangane - Aerodramus fuciphagus
Bekannt ist die Weißnestsalangane vor allem für ihre weißlichen Nester, die fast ausschließlich aus dem Speichel der Vögel bestehen. Diese Nester sind die wichtigste Zutat für die Schwalbennestersuppe
Storchschnabelliest- Pelargopsis capensis
Ein ca. 4 Meter langes Leistenkrokodil - Crocodylus porosus