Nach einem kurzen Besuch in Neu-Delhi, den wir hauptsächlich mit einer dicken Erkältung im Bett verbringen, treten wir eine knapp vierstündige Zugreise nach Agra an. Diese Stadt mag den meisten von euch wahrscheinlich nicht wirklich etwas sagen. Wenn wir euch aber verraten, wieso wir diesen Ort in unsere Route aufgenommen haben, wisst ihr ganz sicher alle sofort Bescheid: hier steht der (oder auch das) Taj Mahal.
Das weltbekannte Mausoleum wurde von Schah Jahan für seine bei der Geburt des 14. (!!!) Kindes verstorbene Frau Mumtaz Mahal erbaut und ist ein Paradebeispiel für die Mogularchitektur des 17. Jahrhundert. Knapp 1000 Elefanten und 20000 Handwerker und Architekten waren von 1631 bis 1684 an der Erbauung des eindrucksvollen Marmorpalastes beteiligt, um den sich heute tagtäglich Besucher aus aller Welt drängen. Nur freitags werden sie enttäuscht, denn da wird in der Moschee daneben gebetet und es wird ein touristenfreier Tag eingelegt. Prinzipiell ist es sinnvoll, ganz früh morgens das schöne Licht des Sonnenaufgangs einzufangen und gleichzeitig den Touristenmassen und den heißen Temperaturen aus dem Weg zu gehen. Da wir beide aber krankheitsbedingt ausschlafen müssen, schaffen wir es leider erst zur Hauptbesuchszeit am Nachmittag, uns aufzuraffen.
Wie man das eben so macht als vorbildliche Touristen, schießen wir erst einmal die Standard-Fotos: Taj Mahal durch das Eingangstor, Taj Mahal mit Spiegelung im Wasser, Taj Mahal durch das Grün der Bäume. Nachdem wir unsere "Pflicht" (ich glaube, wir sind nicht die einzigen, die in dem Moment so denken) erfüllt haben, atmen wir beruhigt auf und fangen an, den Anblick zu genießen ;) Wir kommen wir dem Klops etwas näher, bewundern die Inschriften und Ornamente und bemerken, dass das Licht mit untergehender Sonne immer weicher wird und wunderschön vom weißen Marmor angenommen wird.
Es war auf jeden Fall cool, mal dort gewesen zu sein. Blöd für Nils ist nur, dass die Erwartungen jetzt hoch gesteckt sind. So einen Liebesbeweis an seine Frau muss man erst einmal toppen ;)
Okay ciao, Marli und Nils