Die letzten Wochen leben wir leider etwas über unserem für Indien festgelegten Budget von 20 € pro Person und Tag. Als wir das festgestellt haben, haben wir spontan unsere Buchungen für die nächsten Hotels geändert und uns günstigere Unterkünfte gesucht. In letzter Zeit haben wir zwar einige Unterkünfte gefunden, bei denen das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. Das klimatisierte Doppelzimmer, das wir uns in Jaipur für knapp 10 € pro Nacht rausgesucht haben, zählt aber leider nicht dazu. Fluchtartig verlassen wir das schmuddelige, in einem Wohnhaus liegende Neverland Hostel, in dem zuvor ein Angestellter einfach so, ohne anzuklopfen, in unser Zimmer gestolpert ist. Wir entscheiden uns, spontan in einem Moustache-Hostel (tolle Kette, gibt es an vielen Orten in Nordindien) einzuchecken. Um Geld zu sparen nehmen wir uns hier aber kein Doppelzimmer, sondern nächtigen in einem Schlafsaal. So zahlen wir genau so viel wie in der anderen Unterkunft, fühlen uns aber um einiges besser aufgehoben. Die letzte Nacht sind wir sogar alleine in unserem Vierer-Zimmer.

Nach und nach wird uns klar, dass es uns nicht besser hätte treffen können. Das Hostel bietet jeden Abend tolle Touren an, an denen wir mit viel Spaß teilnehmen und viele nette Leute kennenlernen, mit denen wir uns später gemeinsam das etwas außerhalb gelegene Amber Fort ansehen. Die Guides Ayush und Rishi zeigen uns am ersten Abend Jaipurs bestes Street Food. Am nächsten Tag werden wir zu Ayushs Wohnhaus gebracht, wo seine Mutter uns zeigt, wie sie ein typisch indisches Abendessen zubereitet. Die obligatorische Tour durch die Märkte Jaipurs mit Besichtigung des bekannten Palasts der Winde (Hawa Mahal), diverser Märkte und Tempel darf natürlich auch nicht fehlen. Den letzten Abend streifen wir also gemeinsam durch die Straßen der 'Pink City', in der es unter Strafe verboten ist, sein Haus in einer anderen Farbe als dem allgegenwärtigen Rot-Pink zu streichen. Ursprünglich diente der ungewöhnliche Anstrich der Begrüßung von Prinz Albert von Wales, der Jaipur im 19. Jahrhundert besuchte, denn pink symbolisiert Gastfreundschaft. Inzwischen geht es wohl haupsächlich darum, eine für Touristen attraktive Innenstadt zu bieten.

Wären wir im anderen Hostel gewesen, hätten wir ziemlich sicher keinen Gefallen an der rajasthanischen Hauptstadt gefunden. So ist es dann doch zu einem schönen Aufenthalt geworden. Merke: Augen auf bei der Hostel-Wahl!

Okay ciao! Marli und Nils

Accidentally Wes Anderson
Einer der ältsten Chai-Läden Jaipurs
Chole Khuche
Aloo tikki
Dahi Puri
Momos
Pav Bhaji
Paneer tikka